Förderverein Marinemuseum   Dänholm e.V.  

Koreanischer Überraschungsbesuch  

Überraschend meldete sich der Hamburger U-Boot-Enthusiast Walter Storbeck kürzlich im Marinemuseum Dänholm und teilte mit, dass er sich in Begleitung des ehemaligen südkoreanischen U-Boot-Kommandanten, Kapitän zur See Il Choi, auf dem Weg zur Besichtigung des Museums-U-Bootes „HMS Otus“ in Sassnitz befindet und beide interessiert sind, dem Marinemuseum einen Besuch abzustatten. Trotz des Schließtages entsprachen natürlich die anwesenden Fördervereinsmitglieder dem Besuchswunsch. Rudolf Kühnrich und Uwe Schmidt führten Herrn Choi über das Außengelände und auch durch die Ausstellungsräume, die starkes Interesse beim Besucher hervorriefen, da er selbst in seiner südkoreanischen Heimatstadt Gimhae nahe Busan, ein kleines U-Boot-Museum betreibt. Neben den Großexponaten, wie dem KTS (Kleines Torpedoschnellboot), Typ Libelle und dem Hubschrauber Mi 8 TB zeigte sich Herr Choi, der als ehemaliger Absolvent der Führungsakademie der Bundeswehr (1999 - 2001) und Kommandant des U-Bootes „Son Wong Il“ des modernen deutschen Typs 214  (1.700 Tonnen, 65 Meter lang, 27 Mann Besatzung mit dieselelektrischem  und Brennstoffzellenantrieb, in Dienst gestellt 2007) sehr gut die deutsche Sprache beherrscht, an den Ausstellungsobjekten zur U-Boot- und Torpedowaffe und zur Historie des Marinestandortes Dänholm interessiert. Bedingt durch die andauernde Teilung Koreas hinterfragte Herr Choi jedoch auch die persönlichen Erfahrungen von Rudolf Kühnrich (langjährig als Torpedotechniker der Volksmarine auf dem Dänholm und im Zuge der Vereinigung bei der Bundesmarine in Parow tätig) und bei der Vereinigung Deutschlands und verabschiedete  sich mit einem herzlichen Dankeschön und einem Eintrag in das Gästebuch des Marinemuseums.

 

Rudolf Kühnrich und IL Choi


Vorstandswahl 25.05.2024

v.l.n.r.: Thorsten Heidenreich, Udo Schade, Andre Prochnio, Uwe Schmidt








Aufgrund des Ausscheidens des langjährigen Vorsitzenden Wolfgang Bober fand am 25.05.2024 eine außerordentliche Mitgliederversammlung des Fördervereins in den Räumen des Marinemuseums statt. Nach einer Gedenkminute für das verstorbene Fördervereinsmitglied Peter Bullemer, dem das Marinemuseum wertvolle Modelle (z.B. das des Kanonenbootsschuppens auf dem Dänholm) verdankt, resümierte Wolfgang Bober, der aufgrund eines Wohnortwechsels die Funktion abgibt, über die Arbeit des Vereins seit der letzten Mitgliederversammlung. So zählt der Verein gegenwärtig 50 Mitglieder und hat wie viele ehrenamtliche Bereiche einen hohen Altersdurchschnitt zu verzeichnen. Gleichwohl arbeiteten das Marinemuseum und der Förderverein in der Winterschließzeit intensiv an der Neugestaltung von vier Ausstellungs-räumen. U.a. konnte mit Unterstützung der Marinetechnikschule, insbesondere durch Kapitän-leutnant Priestaff, ein Ausstellungsraum mit großformatigen Schautafeln und Anschauungs-objekten ausgestaltet werden. Daneben wurde mit ausschließlich ehrenamtlichem Engagement der Mitglieder Nils Kujat und Andre Prochnio ein Lagerraum im maroden Haus 12 für die historische Uniformsammlung des Museums grundlegend saniert und die Außenanlagen der historischen Kasemattenanlagen für die Saison vorbereitet. Eine große Unterstützung erhielt der Verein durch ein Förderprojekt des Fonds für Vorpommern und das östliche Mecklenburg, mit dem es gelang, eine neue Ausstattung des Büros des Fördervereins mit Mobiliar, PC- und Kommunikationstechnik sowie Fototechnik für die Dokumentation von musealen Exponaten zu beschaffen. Der Wahl für den Vorstand des Vereins stellten sich die bisherigen Vorstandsmitglieder Thorsten Heidenreich und Andre Prochnio sowie die zwei in diesem Jahr aufgenommenen Vereinsmitglieder Udo Schade und Uwe Schmidt. Letztlich wurden die Vorgenannten durch die anwesenden 24 Mitglieder in den Vorstand gewählt. Als Vereinsvorsitzender wird zukünftig  Uwe Schmidt, gemeinsam mit dem 1. Stellvertreter Thorsten Heidenreich, dem Schatzmeister Udo Schade und dem Beisitzer Andre Prochnio fungieren. Als wichtige Aufgaben stehen u.a. das Beleben des Vereinslebens, die Verbesserung der Attraktivität des Marinemuseums und seiner Ausstellungen auf der Agenda. Bei einem Blick auf den baulichen Zustand des Hauptgebäudes, der Nebengebäude und der Kasemattenanlagen offenbart sich damit ein breites Aufgabenfeld.


 

Saisoneröffnung 2024 


Nach der langen Winterpause öffnete sich am 01.05.2024, pünktlich um 10:00 Uhr, das Tor des Marinemuseums Stralsund auf dem Dänholm. Vor dem Tor warteten bereits zwei Urlauber aus Erfurt und Bad Salzungen. Begrüßt wurden sie durch den Stv. Direktor des Stralsund Museums - Herrn Jens Oulwiger - und den Vorsitzenden des Fördervereins des Marinemuseums Dänholm e.V. - Herrn Wolfgang Bober. Beide Besucher konnten sich über eine kleine Aufmerksamkeit freuen und wurden durch das Mitglied des Fördervereins Uwe Schmidt über das liebevoll gepflegte Außengelände und die Museumsräume geführt. Ein Highlight stellte dabei natürlich das größte Ausstellungstück des Marinemuseums - ein Hubschrauber Mi 8 TB des ehemaligen Marinehubschraubergeschwaders in Parow - dar.

Das Marinemuseum ist nunmehr wieder bis Ende Oktober, jeweils von Dienstag bis Sonntag von 10:00 Uhr bis 17:00 Uhr geöffnet und bietet neben den Großexponaten auf dem Außengelände in den Museumsräumlichkeiten mit sehenswerten maritimen Preziosen interessante Einblicke in die deutsche Marinegeschichte, wobei der besondere Fokus auf die Insel Dänholm und die Hansestadt Stralsund gerichtet ist.

Wenn ihr Interesse geweckt wurde - einen guten Einblick in die Sammlungen des Marinemuseums bieten die Web-Seiten des Fördervereins und des Stralsund Museums. Hingewiesen sei, dass der Förderverein des Marinemuseums, der aktiv bei der Pflege und Unterhaltung des Marinemuseums mitwirkt, immer interessierte Mitstreiter sucht.

Natürlich ist das Marinemuseum ständig interessiert die Ausstellung um weitere interessante Exponate zur deutschen Marinegeschichte zu erweitern. Vielleicht haben auch Sie, wie schon zahlreiche andere Spender vor Ihnen, noch marinegeschichtlich wertvolle Dokumente, Uniformen, Waffen oder Ausrüstungsgegenstände im Besitz und können sich vorstellen, diese der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Kontaktieren Sie gerne den Förderverein (Telefon: 03831 3090805 bzw. per Mail: info@fv-mamu.de) bzw. das Stralsund Museum (Telefon: 03831 253600, E-Mail: museum@stralsund.de).


Förderprojekt abgeschlossen

Im letzten Jahr erhielt der Förderverein einen Förderbescheid über 15.250 € durch den Fond für Vorpommern und das östliche Mecklenburg mit dem Ziel, die Arbeitsbedingungen und Arbeitsmöglichkeiten zu verbessern.

Jetzt haben wir das Projekt zum Abschluss gebracht. Der neue Arbeitsraum des Fördervereins wurde elektrotechnisch überholt und renoviert sowie mit ansprechenden Büromöbeln ausgestattet. Jetzt können auch Zusammenkünfte mit den Ehrenamtlichen in diesem Raum durchgeführt werden.

3 Notebooks, zwei Tablets und eine Lichtbox ermöglichen das flexible Arbeiten in den Räumen, um die Bestände zu erfassen und zu dokumentieren. Neue Telefone, ein Beamer und eine Projektionswand gehören ebenfalls zu den Neuanschaffungen.







Exponat mit vielen Fragen


Dem Förderverein wurde kürzlich ein Schweizer Bajonett M57 übergeben. Die kurzen Informationen dazu:

1956/57 waren offensichtlich Angehörige der Seestreitkräfte der DDR unter polnischer Flagge zum Minenräumen im Suezkanal eingesetzt. Der Einsatz erfolgte unter strengster Geheimhaltung. Zum Abschluss erhielten die Beteiligten das Bajonett mit Gravur als Geschenk. Dieses Geschenk wurde nach der Rückkehr sofort eingezogen. Auf Anfrage erhielt der Beteiligte das Bajonett dann  vom damaligen Verteidigungsminister Scharping zurück.


 


Hat jemand Informationen zu der Minenräum-Aktion im Suezkanal 1956/57?