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 Förderverein Marinemuseum Dänholm e.V. 

Maritimes Kalenderblatt

An dieser Stelle finden Sie ausgewählte Daten und Ereignisse zur Marinegeschichte Mecklenburg-Vorpommerns sowie der deutschen Marinen und damit im Zusammenhang stehende Ereignisse von nationaler und internationaler Bedeutung. Die Daten werden zweimonatlich aktualisiert und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sie werden geprüft, eine Garantie für die Richtigkeit kann aber nicht übernommen werden.
Rückinformationen zu den Kalenderblättern bezüglich Interessen, aber auch Wünsche zu den Themen und Hinweise nehmen wir gern entgegen.
Die maritimen Kalenderblätter werden von Hans-Peter Küßner zusammengestellt.

Juli 2025

01.07.1890
Helgoland-Sansibar-Vertrag: Gegen Übergabe Sansibars
erhält Deutschland von England die Insel Helgoland, die von großer strategischer Bedeutung für das Deutsche Kaiserreich war. Helgoland ist der Schlüssel zur deutschen Nordseeküste und wurde in der Folgezeit zum Flottenstützpunkt ausgebaut. Die Festungswerke wurden 1919 geschleift. 1935 wurde Helgoland erneut befestigt. Nach dem zweiten Weltkrieg diente die Insel trotz zahlreicher Proteste und Aktionen der britischen Luftwaffe als Übungsziel, bis sie 1952 völlig verwüstet an die BRD zurückgegeben wurde.

01.07.1955
Wismarer Lotsen bringen mit Hilfe von zwei polnischen
Schleppern das Wrack der HANSA, das zukünftige Passagierschiff SOWJETSKI SOJUS, nach Wismar in die Mathias-Thesen-Werft.

01.07.1960
Das Geleitgeschwader der Bundesmarine verlegt von Cuxhaven nach Kiel; gleichzeitig Umbenennung in Schulgeschwader.

01.07.1985
Einrichtung des selbständigen Marinestützpunktkommandos Eckernförde der Bundesmarine.

02.07.1940
Der als Marinetransporter eingesetzte ehemalige britische Luxusdampfer ARANDORA STAR (15.501 BRT) verließ Liverpool mit 1.213 italienischen und deutschen Zivilinternierten sowie rund 460 Besatzungsmitgliedern und Soldaten. Er wurde an der Nordwestküste Irlands von dem deutschen U-Boot U 47 torpediert und versenkt, wobei 805 Menschen starben, darunter 713 Internierte. Rund 870 Überlebende wurden von dem kanadischen Zerstörer ST LAUTENT gerettet.

02.07.1990
In der Nacht zum 01.07.1990 kollidiert das Passagierschiff
COLEDONIEN STAR (andere Quellen: CALEDONIAN STAR) beim Ablegen von der Warnemünder Passagierpier mit der gegenüberliegenden Uferböschung in Hohe Düne. Ursache der Havarie ist ein Defekt in der Verstellpropelleranlage. BBB-Schlepper bringen das Schiff an die Passagierpier zurück. Nach einer Schiffsbodenuntersuchung und der Beseitigung der Havarieursache verlässt das Schiff Rostock.

04.07.1840
Die BRITANNIA eröffnet die erste transatlantische Schiffahrtslinie zwischen Europa und den USA. Das für die Cunard-Reederei in Greenock erbaute hölzerne Passagierschiff wurde mit Dampf über zwei seitliche Schaufelräder angetrieben. Mit einer  Durchschnittsgeschwindigkeit von 8,2 kn erreichte das erste Linienschiff der Royal Main Steamship Comp. am 18.07.1840 die nordamerikanische Küste.

05.07.1930
Die „Internationale Lademarkenkonvention“ (Freibordmarke) tritt in Kraft. Damit wird den Reedern und Kapitänen eine verbindliche Norm für die Beladung auferlegt, die vor allem der Erhöhung der Schiffssicherheit dient.

05.07.1985
Nach über 25jähriger Dienstzeit in der DDR-Handelsflotte wird das Passagierschiff MS VÖLKERFREUNDSCHAFT außer Dienst gestellt. Unter der DDR-Flagge legte das Schiff 1,7 Mill. Seemeilen zurück,
das entspricht 74 Erdumrundungen. Es beförderte rund 218.000 Passagiere auf 428 Reisen, in deren Verlauf mehr als 100 Häfen in aller Welt angelaufen wurden.

06.07.1965
• Indienststellung des Zerstörers BAYERN für die Bundesmarine (2. Zerstörergeschwader).
• Erster Abschluss einer Schiffsbefrachtung über einen Weltraumsatelliten („Early Bird“) zwischen einem amerikanischen und einem französischen Handelspartner.

07.07.1915
Vor Venedig versenkte das deutsche U-Boot UB 14 den von einem Aufklärungseinsatz zurückkehrenden italienischen Panzerkreuzer AMALFI (9.832 ts) durch einen Torpedotreffer. Das Schiff sank etwa 30 Minuten nach dem Einschlag des Torpedos. Beim Untergang fanden 67 italienische Seeleute den Tod. Da zum Zeitpunkt des Angriffs zwischen Italien und Deutschland offiziell noch kein Kriegszustand herrschte, tarnte sich das deutsche U-Boot als das österreichisch-ungarische U-Boot U-26.

10.07.1865
Indienstellung der PRINZ ADALBERT, des ersten Zweischraubenschiffes der Preußischen Marine.

11.07.1915
Der seit Oktober 1914 von alliierten Seestreitkräften im Rufiji-Delta (Tansania) blockierte deutsche Kleine Kreuzer KÖNIGSBERG (3.390 ts) wurde durch den Beschuss der SEVERN schwer beschädigt und schließlich von der eigenen Besatzung versenkt. 33 Besatzungsangehörige kamen dabei durch den Beschuss ums Leben. Das Gros der Besatzung, etwa 320 Mann, sowie ein Teil der Bewaffnung des Kreuzers wurde danach im Kampf an Land eingesetzt.

14.07.1980
Das Schulschiff POHJANMAA der Marine Finnlands trifft zu einem Flottenbesuch der DDR in Rostock-Warnemünde ein.

27.07.1950
Auf Beschluss des Ministerrates der DDR vom 27.07.1950 wird der „Seehydrographische Dienst der DDR“ (SHD) rückwirkend zum 01.01.1950 gegründet und der HVS unterstellt. Der 27.07.1950 gilt als Gründungsdatum. Zum SHD gehören: Der Seevermessungsdienst, der Nautische Dienst und der Hydrometeorologische Dienst, später der Seezeichendienst. Sitz ist Berlin. Erster Leiter des SHD der DDR: Dr. Ing. Erich Bruns. Am Gründungstag hat der SHD der DDR 48 fest angestellte Mitarbeiter. Zugleich mit der offiziellen Gründung des SHD wird durch den Minister des Innern der DDR die Satzung des SHD bestätigt. Mit der Gründung des SHD hatte dieser 6 Abteilungen: a) Nautische Veröffentlichungen und Mitteilungen, b) Seekartographie, c) Seevermessung, d) Meereskunde, e) Nautische Instrumente, f) Verwaltung, Bücherei und Archiv, des Weiteren stellte dieser einige ältere Fahrzeuge zur Bewältigung der anstehenden Vermessungsarbeiten in den Dienst: a) Kutter HYDROGRAPH, b) Motorsegler SENTA, c) Barkasse ERNA, d) Barkasse KRANICH u.a.

31.07.1980
BRD: Schaffung des „Aufgabenverbund Innere Führung“ und Umbenennung der Schule für Innere Führung der Bundeswehr in „Zentrum Innere Führung“.

31.07.1990
Das Kleine Raketenschiff, Projekt-Nr. 151.0, (eigene Entwicklung und Bau) wird auf der Peene-Werft GmbH Wolgast auf den Namen SASSNITZ mit der Bord-Nr. 591 in Dienst gestellt und an die Volksmarine übergeben. Das Übergabezeremoniell nimmt der Chef der Volksmarine, Vizeadmiral Hendrik Born, vor.

August 2025

00.08.1955
Die KS-Division (Peenemünde) der VP-See, bestehend aus drei Abteilungen mit 20 Booten, schießt unter Leitung von Kapitänleutnant Tibursky vor Rerik als erste Einheit der VP-See mit scharfer Munition, erstmalig unter Gefechtsbedingungen, auf einen Luftsack, der von einem sowjetischen Flugzeug geschleppt wird.

00.08.1990
Auslaufen eines Einsatzverbandes der Minenstreitkräfte der Bundesmarine zur Unterstützung der Nato-Verbündeten während der Krise im Persischen Golf.

01.08.1950
Durch Befehl Nr. 27/50 des Leiters der HVS wird nach Abschluss der wesentlichsten baulichen Voraussetzungen die Seepolizeischule Parow (ein Gelände des ehemaligen Seefliegerhorsts der Kriegsmarine bei Stralsund) mit 5 Unterkunftsgebäuden und einem Wirtschaftsgebäude gebildet.

02.08.1955 (05.08.1955)
Indienststellung des ersten auf der Peene-Werft Wolgast gebauten Minenleg- und Räumschiffs (MLR-Schiffs) einer neuen Generation vom Typ HABICHT, 3. BA, Serien-Nr. (Projekt-Nr., Bau-Nr.): 2007 Bord-Nr. ID: 621 (spätere Bord-Nrn. u.a.: <6-11> 6-111, 6-91, 6-12, 132, 216, 236, 272), späterer Name FRANKFURT/ODER.

03.08.1975 - 03.08.1975
Eine Delegation des SHD der DDR unter Leitung von Kapitän zur See Bernig, Chef des SHD, nimmt erstmalig an der IX. Internationalen Seezeichenkonferenz der IALA in Ottawa (Kanada) teil. Seitdem vertritt der SHD die Interessen der DDR in dieser Organisation.

04.08.1790
In den USA wird die US Coast Guard als Revenue Cutter Service (Vorgänger der Coast Guard) gegründet. Hauptaufgabe im Gründungsjahr: Überwachung der Zolleinkünfte (Schmuggler und Piraten). Ab 1915 aufgrund eines Act of Congress als Coast Guard mit Lebensrettungsdienst, Hafenkontrolle, Eisüberwachung usw. Dazu kommen Aufgaben, wie sie z.B. das Seeamt in Deutschland wahrnimmt.

04.08.1845
Das britische Auswandererschiff CATARAQUI wurde auf dem Weg von Liverpool nach Australien in einem Sturm in der Bass-Straße auf die Klippen von King Island geschleudert und brach auseinander. Beim schwersten zivilen Schiffsunglück in der Geschichte Australiens starben 399 Passagiere und Besatzungsmitglieder, nur neun Überlebende konnten sich retten.

06.08.1975
Das Schnellboot S 60 (S 60 KRANICH) wird als letzte Einheit der Klasse 148 für die Bundesmarine in Dienst gestellt.
09.08.2005
Auflösung des Marinefliegergeschwaders 2.

09.08.1965 - 26.08.1965
Die MLR-Schiffe (Typ KRAKE) der Volksmarine LEIPZIG, BERLIN und KARL-MARX-STADT laufen zu einer Navigationsbelehrungsfahrt aus, die sie über 2.500 sm führt. Die Reise geht in das Skagerrak und zurück bis in den Finnischen Meerbusen. Unterwegs werden die Häfen Leningrad und Riga angelaufen. An Bord Offiziersschüler des 15. SOL und 13. IOL; Kommandeur der Fahrt: Kptn. zur See Gotthard Hoddow.

10.08.1990
Entsendung von fünf Minensuchbooten und zwei Versorgungsschiffen der Bundesmarine mit etwa 500 Marinesoldaten wegen der Golfkrise in das östliche Mittelmeer.

11.08.1990
Auf dem Sportplatz der Offiziershochschule der Volksmarine „Karl Liebknecht“ in Stralsund erfolgt letztmalig die Ernennung von Offiziersschülern zum ersten Offiziersdienstgrad (Kurs 1986/1990) bzw. Fähnrichen. Von 159 Männern, die 1986 das vierjährige Studium in den Fachrichtungen Seeoffizier, Schiffsmaschinenoffizier und Gesellschaftswissenschaften aufnahmen, erhielten mit diesem Tag nur 91 die Schulterstücke eines Leutnants.

12.08.2000
Das russische Atom-U-Boot KURSK der OSCAR-II-Klasse sank mit 118 Besatzungsmitgliedern an Bord während eines Manövers in der Barentssee. Auslöser des Unglücks war höchstwahrscheinlich ein schadhafter Torpedo mit Flüssiggas-Antrieb, der im Bugtorpedoraum explodierte. Mehrere Versuche, Teile der in Luftblasen im Boot eingeschlossenen Besatzung zu bergen, blieben erfolglos. Die gesamte Besatzung kam ums Leben.

13.08.1885
Kreuzerfregatten zwingen den Sultan von Sansibar zur Anerkennung der deutschen Schutzherrschaft über Ostafrika.

20.08.1990
Arbeitsaufnahme einer Verbindungsgruppe der Bundeswehr im Ministerium für Abrüstung und Verteidigung in Strausberg.

22.08.1970
Nur wenige Stunden nach dem Auslaufen aus dem Fischereihafen Bremerhaven brach auf dem Trawler VEST RECKLINGHAUSEN in Höhe des Leuchtturms Roter Sand ein Großbrand aus, der rasch auf das gesamte Vorschiff übergriff und mit Bordmitteln nicht mehr bekämpft werden konnte. Trotz sofortiger Hilfeleistung zahlreicher in unmittelbarer Nähe befindlicher Schiffe, darunter zweier Schlepper sowie der Seenotrettungskreuzer der Stationen Cuxhaven, Wilhelmshaven, Bremerhaven und des Einsatzes des Feuerlöschbootes BREMERHAVEN verbrannten während der Rettungsaktion acht der 40 Besatzungsmitglieder bei lebendigem Leibe. Einer Fregatten der Bundesmarine, eines Erzfrachters, mehrerer davon verbrannte vor den Augen der Rettungskräfte, die ihn aus dem Bullauge, in dem er festsaß, zu retten versuchten. Nach den kriminalpolizeilichen Ermittlungen hatte der Smut den Brand in der Messe gelegt, weil er die Fangreise nicht mitmachen wollte.

23.08.1915
Das Handels U-Boot DEUTSCHLAND kehrt von der ersten USA-Reise zurück.

23.08.1965
Das MS KÄTHE NIEDERKIRCHNER der DSR lief nach falscher Navigation im Nebel, eine halbe Meile vom Leuchtturm Pentland Skerries (Nordschottland) an der Westseite der Muckle Skerry auf ein Riff, kippte um und sank am selben Tag. Das Schiff, von Kuba kommend mit 9.019 Tonnen Weißzucker für Rostock beladen, befand sich erst auf seiner zweiten Reise nach Indienststellung. Alle 40 Besatzungsmitglieder retteten sich mit dem Motorrettungsboot auf dem Pentland Skerries Leuchtturmareal. Glücklicherweise waren keine Menschenleben zu beklagen.

28.08.1850
Erstes (kurzlebiges) Seekabel durch den Englischen Kanal (Dover-Calais).
Norwegische, britische und sowjetische Seeleute sowie Küstenflieger retten ein dänisches Küstenmotorschiff und seine Besatzung aus Seenot. Das mit Holz beladene Schiff hatte eine Schlagseite von 45 Grad und drohte zu kentern.

31.08.1960
Die U-Bootlehrgruppe der Bundesmarine verlegt von Eckernförde nach Neustadt/Holstein.