Förderverein Marinemuseum   Dänholm e.V.  

Maritimes Kalenderblatt

An dieser Stelle finden Sie ausgewählte Daten und Ereignisse zur Marinegeschichte Mecklenburg-Vorpommerns sowie der deutschen Marinen und damit im Zusammenhang stehende Ereignisse von nationaler und internationaler Bedeutung. Die Daten werden zweimonatlich aktualisiert und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sie werden geprüft, eine Garantie für die Richtigkeit kann aber nicht übernommen werden.

Rückinformationen zu den Kalenderblättern bezüglich Interessen, aber auch Wünsche zu den Themen und Hinweise nehmen wir gern entgegen.

Die maritimen Kalenderblätter werden von Hans-Peter Küßner zusammengestellt.



Mai 2025

01.05.1950
Indienststellung der LUMME (ex. LOMMEL), Bord-Nr. 923, als erstes Fahrzeug für die Seepolizei auf der Staatswerft des WSA in Stralsund (später VEB Volkswerft Stralsund). Das Boot verbleibt bis 08.1950 beim Betreiber, dem WSA Stralsund. Es wird als Bereisungsboot (Tonnenkontrollboot) zwischen Świnoujście (Swinemünde) und Wismar sowie bei der Schrottbergung am Wrack des ehemaligen Linienschiffes SCHLESIEN der deutschen Kriegs-marine eingesetzt.

01.05.1960
Einweihung des Rostocker Überseehafens.

02.05.1970
Als dritter Lenkwaffenzerstörer der BRD wird in Boston (USA) die mit atomaren Trägersystemen ausgerüstete ROMMEL für die Bundesmarine in Dienst gestellt.

03.05.1945
Der in der Lübecker Bucht ankernde deutsche  Passagier-dampfer CAP ARCONA (27.561 BRT) und das deutsche Fracht-schiff THIELBEK (2.815 BRT) wurden von Hawker-Typhoon-Jagd-bombern der Royal Air Force mit Raketen und Bordwaffen in Brand geschossen, brannten aus und kenterten. An Bord der Cap Arcona befanden sich rund 4.600 Häftlinge aus dem KZ Neuengamme. Fast alle kamen bei dem Brand oder in der kalten Ostsee ums Leben oder wurden von Wachmannschaften, die die Lukendeckel verschlossen hielten, erschossen. Mindestens 4.500 Menschen starben. Auf der THIELBEK fanden schätzungsweise 2.700 von etwa 2.800 an Bord befindlichen Personen den Tod.

07.05.1915
Auf der Fahrt von New York nach Liverpool, etwa zwölf Seemeilen vor der Südküste Irlands, wird das britische Passagier-schiff LUSITANIA (31.550 BRT) der britischen Cunard Line gegen 14 Uhr von einem Torpedo des deutschen U-Bootes U 20 getroffen und sank innerhalb von nur 18 Minuten. Von den 1.959 Menschen an Bord kamen 1.198 ums Leben, darunter auch 124 US-Amerikaner. Diese Versenkung löste einen Proteststurm in den USA aus und bewirkte, dass sich nach und nach die deutsch-amerikanischen Beziehungen nachhaltig verschlechterten. Der LUSITANIA-Fall zwingt die deutsche Admiralität, den U-Boot-Krieg einzuschränken. Neutrale Schiffe und feindliche Passagierdampfer sollten künftig geschont werden.

07.05.1965
Britische, dänische und Flotteneinheiten der BRD führen beiderseits von Skagen ein Seemanöver durch. Von der Bundesmarine ist das 2. Schnellbootgeschwader beteiligt.

07.05. – 16.05.1985
In der Nordsee und im Skagerrak findet das NATO-Seekriegs-manöver „Bright Horizon 85“ statt. Daran nehmen mehr als 40 Kriegsschiffe sowie Marinefliegerkräfte der BRD, Dänemarks, Großbritanniens und Norwegens teil. Zugleich befinden sich die ständige NATO-Einsatzflotte Atlantik sowie Maschinen des fliegenden Spionagesystems AWACS im Einsatz. Im Manöver „Brigade Frost 85“, das vom 07.05 - 10.05.1985 läuft, operieren Landstreitkräfte Dänemarks, der BRD und Großbritanniens in südlichen Räumen der Halbinsel Jütland. Gleichlaufend mit diesen beiden Manövern, findet in der Nord- und Ostsee bis zum 23.05.1985 außerdem die NATO-Seekriegsübung „Bold Garne 85“ statt.

08.05.1960
Während der NATO-Übung NODAME besucht erstmals nach Ende des Zweiten Weltkrieges ein Verband der Bundesmarine Norwegen.

09.05.1955
Aufnahme der Bundesrepublik Deutschland in die NATO.

09.05.1990
In Stralsund werden die Segmente der Rügendammbrücke gewechselt. Die Bagger-, Bugsier- und Bergungsreederei hat dazu von der Firma Harms-Bergung Hamburg zwei Schwimmkräne mit jeweils 400 t Hubkraft gechartert.

14.05.1905
Seeschlacht bei Tsushima. Vernichtung der russischen Flotte, die sich auf der Fahrt von der Ostsee nach Ostasien befindet, um die von den Japanern belagerte Festung Port Arthur zu entsetzen. In dieser Schlacht sinken fast alle noch verfügbaren Flotteneinheiten Russlands.

14.05.1955
Abschluss des Warschauer Vertrages.

15.05.1900
Aufnahme des Funkverkehrs zwischen dem Feuerschiff BORKUMRIFF und Borkum-Leuchtturm.

18.05.1955
Bei Baggerarbeiten im Becken des Fischkombinates Rostock wird eine 5 Zentner-Bombe aus dem 2. Weltkrieg gefunden, die vom Munitionsbergungsbetrieb Schwerin entschärft wird. Der Arbeitsausfall für den Bagger STRALSUND beträgt 2,5 Tage.

19.05.1980
In Rostock wird der monatliche Funker-Stammtisch Fx Intern gegründet.

21.05.1955
Beim Beladen des Tankschiffes MARIANNE im Hamburger Petroleumhafen brach eine Anschlussarmatur. An einer heißen Kochplatte in der Kombüse des Motorschiffes entzündete sich das Gas-Luft-Gemisch und es kam zu einer Explosion und anschließendem Großbrand, dem sieben Menschen, darunter fünf Besatzungsmitglieder, zum Opfer fielen.

21.05. - 24.05.1985
Eine Militärdelegation der DDR unter Leitung des Ministers für Nationale Verteidigung der DDR, Armeegeneral Heinz Hoffmann, weilt erstmalig im Königreich Schweden. Sie informiert sich über Ausbildung, Kampftechnik und Basen der Land-, Luft- und Seestreitkräfte des Gastgeberlandes. Die Delegation wird vom Ministerpräsidenten Olof Palme empfangen.

23.05.1945
Verhaftung der Regierung Dönitz in der Marineschule Mürwik.

24.05.1370
Unterzeichnung „Friede zu Stralsund zwischen Dänemark und der Hanse“.  Danach war Dänemark unter anderem verpflichtet worden, für die hanseschen Schiffe den Verkehr durch den Sund ohne Erhebung eines Zolls freizugeben. Aus dem Bündnis der Städte Lübeck, Rostock, Wismar, Greifswald und Stralsund vom Jahre 1293 hatte sich die Hanse, jene politische und wirtschaftliche Interessengemeinschaft deutscher und später auch holländischer und seeländischer Kaufleute und Städte, entwickelt, die 1356 etwa 100 Städte umfasste. Ziel dieser Interessengemeinschaft war es, das Handelsmonopol im Ostsee- und Nordseeraum zu erringen und zu behaupten.

29.05.1865
Gründung der „Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger“ (DGzRS).

29.05.1950
Übergabe von sechs Räumfahrzeugen (R-Boote) vom Typ R 218 der deutschen Kriegsmarine durch die Sowjetunion an die Verwaltung Seepolizei (Hauptabteilung z.b.V.)  im Hafen von Parow. Die Übergabe durch die UdSSR erfolgte durch eine Kommission der Seekriegsflotte der UdSSR unter Vorsitz von Kapitän 1. Ranges M. F. Krochin. Die Übernahme der Räumboote von der UdSSR erfolgte durch eine Regierungskommission der DDR unter der Leitung des Stellvertretenden Ministerpräsidenten Heinrich Rau. Weitere Mitglieder dieser Kommission waren: VP-Inspekteur Felix Scheffler und der Leiter der Schiffbauabteilung, VP-Kommandeur Walter Friedrich.

31.05.1990
Der indische Frachter HARDWAR mit 43.000 t Erz läuft vor Warnemünde auf Grund. Das Schiff ist an einem Steinriff festgekommen und hat sich Leckagen zugezogen. Dis Schiff hat ca. 3.000 t Wasser genommen. Erst nach Leichterung von 4.000 t Erz gelingt es am 06.06.1990, das Schiff frei zu schleppen.

31.05. - 20.06.1990
Elfte Geschwaderfahrt (letztmalig Fahrzeuge der Volksmarine) und letztmalig eines Verbandes der verbündeten sozialistischen Ostseeflotten. Der Verband, zu dem das KSS HALLE (Bord-Nr. 143, Kmdt. Freg.-Kptn. Werner Lukoschat) der Volksmarine der DDR (Flaggschiff des Verbandes), die sowjetischen UAW-Schiffe BODRY und SLAWNY der BF der UdSSR sowie der polnische Raketenzerstörer WARSZAWA, des Weiteren auch Hilfsschiffe, darunter von der Volksmarine der DDR USEDOM (Tanker) und MÖNCHGUT (Hochseeversorger) und die LENA (BF der UdSSR), gehören, steht unter dem Kommando des Chefs der Volksmarine, Vizeadmiral Hendrik Born, in See wurde der Verband von Kptn. z. See Joachim Fechner geführt.


Juni 2025

01.06.1970
In Dranske auf Rügen wird ein neues „Haus der Armee“ eröffnet. Es ist kultureller und gesellschaftlicher Mittelpunkt für die Angehörigen der Volksmarine (6. Flottille Dranske) und die Bevölkerung dieses Ortes.

01.06.1990
Erlass von Rahmenrichtlinien über dienstliche und außerdienstliche Kontakte zwischen Soldaten der Bundeswehr und Angehörigen der NVA.

07.06.1955
Umwandlung der Dienststelle Blank in Bundesministerium für Verteidigung (BRD), erster Verteidigungsminister: Theodor Blank (CDU).

10.06.1190
Nach seinem Sieg über die Rum-Seldschuken ertrank bei Ikonion der Stauferkaiser Friedrich 1., genannt Barbarossa (ital. „Rotbart“), im Fluss Saleph (Göksu). Friedrich 1. war mit einem Ritterheer von Regensburg aus aufgebrochen und hatte 1189/1190 im Byzantinischen Reich überwintert, um am 3. Kreuzzug (1189-1192) teilzunehmen.

12.06.1900
Der Deutsche Reichstag nimmt mit 201 gegen 102 Stimmen die zweite Flottenvorlage an. Sie sah eine Verdoppelung der geplanten Schlachtflotte vor. Bis zum Jahre 1917 sollte die deutsche Kriegsflotte auf einen Bestand von 34 Linienschiffen, 11 Schweren und 34 Leichten Kreuzern sowie auf etwa 100 Torpedoboote gebracht werden. Für ein Reservegeschwader waren zusätzlich weitere 4 Panzerschiffe, 3 Schwere und 4 Leichte Kreuzer vorgesehen.

12.06.1980
Herausgabe der Verordnung über die Aufgaben auf den Gebieten der Hydrographie, des Seezeichenwesens und des Nautischen Warn- und Nachrichtendienstes und der AO über das Statut des SHD der DDR.

13.06.1970
An seinem Liegeplatz in Schmarl wird das ehemalige MS DRESDEN als „Traditionsschiff Typ FRIEDEN“ an den Rat der Stadt Rostock übergeben. An Bord des Traditionsschiffes werden auf 1.000 m2 Ausstellungsfläche in musealer Gestaltung die Entwicklung und die Leistungsfähigkeit der Schiffbauindustrie der DDR demonstriert. Die Kommandobrücke, der Funk- und Kartenraum, der Maschinenraum, ein Laderaum und alle Umschlageinrichtungen sind im ursprünglichen Zustand belassen worden.

17.06.1535
Die Hauptkraft der lübischen Flotte wird bei Svendborg durch dänische, schwedische und preußische Schiffe geschlagen. Damit fand der Krieg Lübecks gegen Dänemark, der unter dem unzutreffenden Namen „Grafenfehde“ in die Geschichte einging, sein Ende. Dieser Krieg, um wirtschaftliche und politische Positionen im Ostseeraum geführt, war der letzte Versuch Lübecks, im Namen der deutschen Hanse die seit mehreren Jahrhunderten bestehende Vorrangstellung in der Ostsee zu erhalten.

18.06.1935
Abschuss des Deutsch-britischen Flottenabkommens.

19.06.1980
Aufhebung der bislang geltenden Begrenzung des Einsatzgebietes der Bundesmarine (bisher 31. Breitengrad) durch den Bundessicherheitsrat.

21.06./22.06.1975:
Als erstes DDR-Schiff durchfuhr der Tanker SCHWARZHEIDE den wiedereröffneten Suezkanal.

22.06.1965
Bei Baggerarbeiten im Rostocker Fahrwasser wurde ein Korb mit 58 Granaten im Baggereimer nach oben befördert. In den nächsten Tagen wurde weitere Munition aus dem 2. Weltkrieg geborgen.

30.06.1995
Außerdienststellung des Depottankers WITTENSEE.

30.06.2000
Auflösung des 6. Minensuchgeschwaders (mit Außerdienststellung der PADERBORN) in Wilhelmshaven.
1960 erfolgte die Grundsteinlegung für das repräsentative „Haus der Schiffahrt“ in Rostock.